Mittwoch, 3. November 2010

Aller Welts Küche(n)

Hmmm, leckere brasilianische Küche!!! Die Auswahl ist echt riesig und gerade in Sao Paulo bekommt man eigentlich alle berühmten und traditionellen Speisen des ganzen Landes. Neben den frittierten Teigtaschen (mit verschiedensten Zutaten wie vielerlei Käsesorten, Hühnchen, Meeresfrüchte, "Pizza", bacalhau Kabeljau, camarao Meeresfrüchten, Banane mit Zimt und Schokolade,...) auch pasteis genannt habe ich auch besonders gerne pao de queijo, Teig mit ziemlich viel zerlaufenem Käse drinnen. Auch feijoa Reis mit Bohnen und Sauce ist eine recht leckere Beilage. Dreimal waren Julia und ich auch schon in einem sogenannten restaurante a quilo, Kilorestaurant, indem man an einem großen Buffet seinen Teller beliebig auffüllt und dann nach Teller-Gewicht bezahlt. Auch einen super-leckeren gebratenen Lachs mit gemischtem Salat und palmitos, Palmherz, habe ich vor kurzem gegessen... einfach nur jammi!! Von den super Kokosnüssen, Früchten und Fruchshakes habe ich ja bereits ausführlich berichtet ;-). Es gibt noch sooo viel zu probieren!!

Da aber eben leider mein Budget nicht für so oft auswärts essen reicht, koche ich mein Mittagessen fast jeden Tag am Abend vor und nehme es mir in die Arbeit mit. Dort haben wir eine kleine Küche mit Kühlschrank, Mikrowelle und kleinem Backofen, also recht praktisch!

So stehe ich halt fast jeden Abend für eineinhalb Stunden in der Küche und versuche mir mit beschränkten Utensilien ein halbwegs schmackhaftes Essen zu zaubern - völlig normal sollte man denken... Es ist schon lustig, was man im Ausland manchmal so erlebt... Ich würde mich keineswegs als tolle Köchin bezeichnen, probiere zwar gerne Sachen aus, aber vor allem wenn ich für mich alleine koche, dann entscheide ich mich meist für die "schnelle Küche". Durch den Kochgeruch angelockt schneien dann meistens meine Mitbewohnerinnen kurz in die Küche herein und sind offensichtlich begeistert: "Wahnsinn, was hast du denn schon wieder gekocht?", "Anita, unsere Köchin!", "Du kannst so gut kochen!", "Was ist das für ein Rezept?" und was weiß ich noch alles. Ich bin eigentlich die einzige die regelmäßig die Küche benutzt... Beatriz war vollkommen fasziniert von den verschiedenen Gewürz-Sackerln und Muskatnüssen, die ich in die Gemüsepfanne reingerieben habe, weil sie so etwas zuvor noch nie gesehen hat (?!), Ana musste gleich meinen Kokos-Zimt-Milchreis verkosten und konnte kaum glauben, dass man für Erdäpfel-Nudeln ganze zwei Stunden in der Küche steht. Warum man die schönen "crepes" in Stücke reißt und ihn dann Kaiserschmarren nennt konnte auch niemand verstehen... :-).

Das Lustige ist, dass mir das während der vergangenen Auslandsaufenthalte jedesmal passiert ist: in Argentinien ab und zu, sehr oft in Madrid und auch in Pamplona. Und was auch immer gleich ist: die Küchen sind nie so gut ausgestattet wie na casa, daheim. Der einzige vernünftige Kochtopf hier hat nur mehr einen Henkel und der Deckel passt nicht mehr richtig. Die einzige Pfanne im Haus hat keinen flachen Boden mehr und steht wegen des schweren Stiels auf dem Gasherd immer schief, sodass das Öl immer nur auf einer Seite ist... gescheites Küchenmesser, Gemüseschäler, Schneebesen, Mixer,... nichts vorhanden. Leider auch kein forno, Backofen :-(

Was für banale Dinge man vermisst, sobald man sie nicht mehr hat das wird mir hier öfters vor Augen geführt ;-).

2 Kommentare:

  1. Ich muss sagen, dafür hab ich dich schon immer bewundert, vor allem da ich schlichtweg zu faul dazu wäre. na ok, wenns finanziell ned anders ginge würd ichs auch wohl so machen. Und jetzt freu ich mich, dass wenn ich heimkomm das essen am tisch steht *ggg* besos

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  2. Geh, Kathrin! Kochen kann richtig viel Spaß machen - wenn man nicht gerade alleine kocht :-). Du wirst auch noch einmal auf den Geschmack kommen :D

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