Den zweiten Tag fuhr ich mit einer kleinen Reisegruppe zur Quebrada del Río de la Concha. Durch Plattenverschiebungen kamen riesige tiefergelegenen Gesteinssichten zutage, die in den unglaublichsten Farben und Formen erstrahlen: von lila, grün, tiefrot, bis zu verschiedensten Brauntönen. Einfach unglaublich und unbeschreiblich. Die Landschaft sieht aus, als hätte jemand unwillkürlich ein paar Farbtöpfe über den Gipfeln verschüttet! Aber auch die Formen haben mich echt begeistert! In vielen Gesteinen kann man Figuren sehen, so kamen wir zum Beispiel beim Frosch, bei den Schlössern, dem Teufelsrachen, der Titanic, dem Kolosseum, und dem Anfiteatro vorbei. Letzteres hat mich unglaublich beeindruckt, denn die Akustik dieser durch Regen entstandenen "Aula" ist atemberaubend. Ein paar Leute haben angefangen ein Lied zu singen und man konnte alles super durch das gesamte gewaltige Anfiteatro hören... Das mit den Figuren ist so eine Sache... Unser Führer sagte zum Beispiel: "Auf diesem Hügel kann man die Gestalt einer Hexe sehen." und beschreibt möglichst genau, wo diese zu finden sein soll. Nach 5 Minuten blicken immer noch ein paar Leute unbeholfen um sich und meinen: "Ich sehe keine Hexe... Wo soll die noch einmal sein???" Sooo lustig, die Leute würden die Gesteinsform wohl nur sehen, wenn sie lebendig wäre und vor ihnen herumspringen würde. Und in der Zeit in der sie verzweifelt suchen habe ich schon noch mindestens 2 andere Sachen entdeckt von denen ich mir denke: "Das sieht aus wie dies und das..." Manche Leute haben oft nicht einmal einen Funken Phantasie/Vorstellungskraft...
Bei einigen Stationen war auch wieder Klettern angesagt :-)! An einem Ort hat unser Guide gemeint: "Dorthinein kann man eine 4-stündige Trekking-Tour machen. Dort ist es unglaublich schön. Das machen sehr viele Europäer." Der gesamte Bus (alle Argentinier ausser mir) prustete und meinte, "Ah, die müssen doch verrückt sein! Wer tut sich denn sowas freiwillig an?!" während ich mir dachte "Oh Wahnsinn, das würde ich sofort machen! Wie geil ist das denn!" Hahahaha, die Präferenzen sind eben verschieden... Ich bin auch an jeder Station (beim Frosch auch alleine) ausgestiegen um mir alles genau anzusehen, während die anderen lieber gemütlich im Bus sitzen blieben um durch die staubig-schmutzige Fensterscheibe ein Foto zu schiessen. Manche Sachen versteht man einfach nicht... Wie zum Beispiel die Tatsache, dass manche Menschen einfach alles angreifen, dann wieder zu Boden werfen müssen, oder den Drang haben über sämtliche Absperrungen zu klettern, obwohl uns wohl 10 Mal gesagt wurde, dass wir das bitte nicht tun sollen. Schliesslich soll all das was wir heute sehen auch noch für einige Generationen nach uns erhalten bleiben - und das Gestein ist ohnehin recht brüchig... Aber was soll man machen, manche Leute haben einfach ni respeto ni verguenza (weder Respekt noch Scham) wie man so schön auf Spanisch sagt.
Zu meinen kulinarischen Erlebnissen zählten unter anderem:
- der Besuch zwei kleiner Weingüter im Familienbetrieb: Salvador Figueroa, Nanni (ich mag definitiv keine in Holzfässer gelagerten Weine, sondern zB Cabernet Sauvignon rosé und süsse Weine (Dessertweine? Ich weiss den richtigen Ausdruck immer noch nicht...))
- eine Führung durch die fábrica de queso Ziegenkäsefabrik; dort konnten wir nicht nur Käse verkosten, sehen wie Käse hergestellt wird, sondern auch die vielen Ziegen und Ziegenbabies streicheln! In den Melkständen wird für die jüngeren - noch rebellischen - Ziegen übrigens klassische Musik gespielt, damit sie sich ein bisschen beruhigen! Ein konkreter Komponist wurde mir jedoch nicht verraten.
- der tägliche Besuch im Haus der Empanadas wo zum Beispiel empanadas mit Ziegenkäse, Paradeisern (Tomaten) und Basilikum verkauft werden
- Cabernet-Eis - einfach nur wow!!! :-)
Die Zeit verging leider wieder einmal viel zu schnell... so musste ich den Besuch bei den Ruinas de Quilmes sowie eine Reittour leider auslassen - und zog nach Salta weiter.
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