Am 23. Dezember kurz nach Mitternacht (also eigentlich am 24. Dezember) kam ich in Bahía Blanca an wo Josefina und Agustina bereits beim Bus-Terminal auf mich warteten. Ich kenne die beiden von meinem Austauschsemester 2007 (Wahnsinn, wie lange das schon her ist!) und beide waren vergangenes Wintersemester auch fuer ein Semester an der FH Krems.
Ich kam ja direkt aus dem Bus und hatte meinen Fleece-Pullover und eine lange Hose an - was wegen der Klimaanlage im Bus auch wirklich notwendig ist. Die beiden sahen mich an und fragten erstaunt: "Anita, wie bist du denn angezogen?" Wahrhaftig, sogar mitten in der Nacht war es hier heiss (fuer mich angenehm warm). Ich war bei Josefinas Familie zu Weihnachten ueber eingeladen, also fuhren wir zu ihr nachhause. Ich begruesste saemtliche noch wache Familienmitglieder, zog mich um und schon fuhren wir wieder los, um ein paar Freundinnen der beiden zu treffen und danach in den Club Universitario - den ich von frueher kenne - tanzen zu gehen. In den fruehen Morgenstunden stoppten wir dann bei einem carrito de panchos (Hot-Dog-Stand) an der Plaza Rivadavia, weil alle - ausser mir - Hunger hatten. Ein Erlebnis der anderen Art: Waehrend die anderen mit ihren super-panchos (Hot Dogs) und hamburguesas beschaeftigt waren, beobachtete ich, wie ein kleines Tier die Palmen am Hauptplatz blitzschnell raufkletterte und dachte dummerweise natuerlich gleich an ein Eichhoernchen. Wir hielten nach weiteren Eichhoernchen Ausschau und bald darauf sahen wir noch mehrere davon worauf die anderen lachten: "Anita, das sind Ratten!" Ich wusste gar nicht, dass die so fluxdiwux auf Baeume klettern koennen?!
Ausser Josefina und ihrer Familie waren auch noch Joses Bruder Agustín, seine Frau und die beiden Kinder sowie Joses Schwester, ihr Mann und ihre kleine Tochter ueber Weihnachten bei den Fabianis auf Besuch. Joses Geschwister wohnen beide weiter im Sueden des Landes, jeweils 12 und 8 Autostunden von Bahía Blanca entfernt. Teilweise waren auch noch die Grosseltern auf Besuch.
Ich habe bei Josefina ein wirklich wunderschoenes Weihnachtsfest verbracht und alle haben mich behandelt, als waere ich einfach ein Teil der Familie. Den 24. Dezember verbrachten wir aufgrund der Hitze grossteils in der pileta, im hauseigenen Swimming-Pool. Um Mitternacht kam natuerlich Papa Noel, die Geschenke wurden aufgemacht und man sah verschiedene Feuerwerke draussen. Weihnachten ist wahrhaftig das Fest der Kinder, denn zum ersten Mal konnte ich richtig die Spannung der Kinder beobachten und mit welchem Glanz in den Augen sie den Christbaum und den darunterliegenden Geschenke-Berg beobachteten bevor es ans Geschenkpapier zerreissen ging. Nach der Bescherung waren wir und der gesamte Freundeskreis bei Agus zu einer Pool-Party eingeladen und blieben dort bis zu den fruehen Morgenstunden. Weihnachten im Sommer ist echt gar nicht uebel, denn man kann sich auch problemlos draussen aufhalten, ohne sich vorher in 76 Kleidungsstuecken verstecken zu muessen. Ganz ehrlich, mir fehlten Schnee und Kaelte nicht im geringsten! Stattdessen genoss ich den Sommer, die fuer mich eindeutig bessere Jahreszeit :-))).
Die restlichen Tage verliefen recht entspannt. Wir brachten aufgrund der Hitze (die ich stets als angenehme Temperatur wahrnahm) viel Zeit im Garten und im Swimming-Pool, assen viel leckeres Eis (es gibt haufenweise wirklich gute Eisdielen in Bahía Blanca!), ein fantastisches asado (argentinisches Barbecue), machten einen Spaziergang durch die Stadt und kamen an vielen mir bekannten Plaetzen vorbei (die Casa 8 in der ich 5 Monate lange gewohnt habe, den Supermarkt Super-Vea, in dem ich immer einkaufen war, die Uni (an deren Waenden mittlerweile schon wieder neue Graffitis zu finden sind), die Hauptstrasse Alem, Palihue,... Bei Walmart fanden wir sogar fertigen hauchduennen Strudelteig und so backten Josefina und ich einen Apfelstrudel (einen grossen und 3 kleine), die auch gar nicht so schlecht schmeckten (mit Vanilleeis natuerlich ;-)).
Am Tag meiner Abreise waren wir auch noch bei den Grosseltern eingeladen, um hausgemachte empanadas (gefuellte Teigtaschen) zu probieren. Die beiden haben verschiedene Snacks und zwei Sorten empanadas vorbereitet: pollo Huehnchen und carne Fleisch. Die Oma erklaerte mir dann auch genau wie man die Fuellungen zubereitet, welchen Teig man nimmt und wie man den Teig zusammenfalten muss, damit er auch ja haelt. Die Grosseltern schenkten mir dann auch ein empanada-Kit, mit dem man empanadas ganz einfach selber machen kann und wuenschten sich von mir, dass ich es daheim auch ausprobiere. So herzig, ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Ich werde natuerlich mein Versprechen halten: Macht euch gefasst Leute, wenn ich wieder daheim bin, dann muesst ihr alle empanadas probieren!! :-)
Es war echt schoen, nach 3 ganzen Jahren wieder nach Bahía Blanca zu kommen, welches ja auch fuer kurze Zeit einmal mein Zuhause war. Ich konnte mich an viele Kleinigkeiten der Stadt noch genau erinnern, aber einige Sachen waren auch neu. Das Busterminal zum Beispiel ist komplett neu und viel groesser, es gibt einige echt schoene neue Bars entlang der Hauptstrasse und die Stadt kam mir im gesamten viel sauberer und gepflegter vor.
Vielen Dank, Josefina + Familie, fuer dieses wunderschoene Weihnachtsfest!!! Ich hoffe wir sehen uns im Februar/Maerz wieder in Bahía Blanca und/oder in Buenos Aires!!!
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